Bis WordPress 5 reichten zum Erweitern und Anpassen einer WordPress-Seite ein einfacher Texteditor und PHP-, mySQL– und css-Basis-Kenntnisse.
Und das war auch gut so!
Heute (inzwischen ist WordPress bei Version 5.9.x angekommen) ist es für Hobby-Entwickler quasi so gut wie unmöglich nachzuvollziehen, wie, zum Beispiel eigene Blöcke für den Gutenberg-Editor erstellt werden können:
Es geht schon damit los, dass man inzwischen eine komplette „Entwicklungumgebung“ einrichten muss (das ist ja grundsätzlich nicht das Schlechteste), um ein Plugin, das einen Block hinzufügt, zu schreiben. Diese Umgebung besteht aus einem professionellen Text-Editor (wie z.B. VSCode, für den man dann aber erstmal die eigene Sprache installieren muss, dann barucht man PHP auf seinem Rechner und diverse Highlighting-Bibliotheken, bis man ihn endlich für die WP-Entwicklung nutzen kann).
Dann, warum auch immer, will oder muss WordPress offenbar von einfach nachzuvollziehendem PHP weg hin zu in keinster Weise nachvollziehbarem Javascript. Das bedeutet, man benötigt nodeJS zum Kompilieren des Codes, für REACT und/oder JSX bzw. ESNext. Dafür wiederum müssen die entsprechenden WordPress-Abhängigkeiten installiert werden. Und will man dann zum Stylen noch etwas css benutzen kommt auch noch SASS ins Spiel, da kann man dann mit seinen css-Kenntnissen auch nochmal komplett von vorne anfangen.
Ich für mein Teil habe mich nie großartig mit Javascript beschäftigt. Aber, in 2022, google ich mir halt kurz ein Tutorial – auch hier leider Fehlanzeige: die Tutorials sind entweder 4-stündige englischsprachige Videos, wo die entscheidenden Schritte nur in der Premium-Bezahlversion erklärt werden, oder sie sind schlichtweg veraltet und die Autoren/Verfasser nicht mehr auffindbar.
Aber es gibt doch die diversen „Handbooks“ von WordPress… Ja, die gibt es. Diese sind allerdings auch alle nur bis zu einem unbestimmten Punkt für Hobby-Entwickler und nicht-englisch-muttersprachler nachvollziehbar, aber irgendwann ist es einfach nur noch konfus und mehr als verwirrend – sprich maximal unhilfreich.
Ein Block, der einfach nur das Bearbeitungsdatum eines Beitrages ausgibt und im Editor die Formatierung erhalten soll, erfordert aktuell gefühlt ein mehrjähriges IT-Studium und am besten englisch als Muttersprache.
Fazit: wenn man also nicht 15 oder mehr verschiedene Plugins (für CSS, PHP-Code, „eigene“ Blöcke oder einfach nur eine andere Schriftart etc.) installieren möchte, hat man aktuell als Hobby-Entwickler bei WordPress verloren.
Davon abgesehen, dass viele Plugins einen permanent nötigen, die Pro- oder Premium-Version zu kaufen (so wie das, was das angeht, unsägliche Jetpack-Plugin) oder, auch sehr gerne genommen, sie werden in der kostenfreien Variante einfach nicht weiter entwickelt, sodass sie irgendwann nicht mehr mit „Deiner WordPress-Version“ kompatibel sind.
Bild von Naji Habib auf Pixabay